Das Mobilitätskonzept kann noch ein großer Erfolg werden

 

Im Mobilitätsausschuss vom 31.3. stand ein erster Zwischenschritt für das Meerbuscher Mobilitätskonzept an: Das sog. Zielkonzept sollte verabschiedet werden. Es wurde in verschiedenen Workshops unter Beteiligung von Verwaltung, Politik und Bevölkerung durch die Berater der Planersocietät erarbeitet.

 

Die FDP sieht in Teilbereichen noch deutlich Verbesserungsmöglichkeiten in Hinblick auf eine schärfere Konkretisierung für Meerbusch. Deshalb ist es jetzt wichtig, im Diskussionsprozess konsequent fortzuschreiten, die dafür notwendigen Daten u.a. der Verkehrszählungen realitätsabbildend zu sammeln und Vorschläge für die wirklichen „Engstellen“ in der Stadt und seinen Stadtteilen zu entwickeln.

 

„Im Zusammenspiel aller Erkenntnisse kann dann das gestartete Mobilitäts-konzept noch ein Erfolg werden“, so Ralph Jörgens, Fraktionsvorsitzender der FDP. „Am Ende muss sich der Einsatz von Geld und Zeit für alle Beteiligten lohnen. Denn ein für Meerbusch passendes Konzept macht die Stadt noch lebenswerter.“

Die Erhöhung der Anteile Fuß-Rad-ÖPNV beim sog. modal split auf über 50% ist anspruchsvoll aber als Zielgröße akzeptabel. „Aber trotzdem“, so FDP Ratsherr Michael Bertholdt: „reichen ein kreatives Logo und schöne Farben alleine nicht aus“.

 

So kritisiert die FDP Fraktion beispielsweise die Formulierung „Stadtentwicklung primär entlang von starken Achsen des ÖPNV“ als irreführend, da es auch andersherum funktionieren muss: Wo sich Bedarf aus Wohnquartieren entwickelt, muss der ÖPNV z.B. in Form von angepassten Buslinien oder etwa gar mit On-Demand-Konzepten reagieren. Beide Ansätze machen Sinn und man sollte sich nicht zu stark auf nur eine Sichtweise fokussieren.

 

Genauso ist zwar eine grundsätzliche Reduzierung der PKW Dichte in der Stadt an sich wünschenswert, aber weder kommunale Politik noch die Stadtverwaltung können dies explizit durchsetzen. Der Umgang mit individuellen PKWs oder die Nutzung aller anderen Mobilitäts-Möglichkeiten ist letztlich immer noch Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger.

Und so muss man sich auch sehr genau überlegen, ob ein zu knappes Angebot an Stellplätzen in einem Quartier den tatsächlichen Bedürfnissen hier vor Ort wirklich gerecht wird. Viele Familien werden ihren PKW nicht unbedingt verkaufen, nur weil sie insgesamt das Auto zu Gunsten von Fahrrad & Co weniger nutzen.

 

Entscheidend wird - da ist sich die FDP sicher, dass wir im weiteren Verlauf die richtigen Schlüsse ziehen. Weder kann es sich um ein aktives Verdrängen des Individualverkehrs handeln noch um einen nicht mehr zeitgemäßen Ausbau des Straßennetzes. Stattdessen müssen die Angebote zur Nutzung von Bus und Bahn, Rad oder E-Bike so attraktiv sein, dass man immer öfter das eigene Auto stehen lässt. Alle Verkehrsteilnehmer müssen an Engstellen lernen, den Platz fair zu teilen. Und alle Fahrzeuge müssen auch ihren angemessenen Platz im öffentlichen und privaten Raum finden. Dann kann das Mobilitätskonzept auch noch ein großer Erfolg für alle werden.